Wenn man an Deutschlandreisen denkt, fallen einem oft sofort die bekannten Metropolen wie Berlin, München oder Hamburg ein. Oder vielleicht die romantische Rheinregion, der Schwarzwald oder das Schloss Neuschwanstein. Doch abseits dieser touristischen Hotspots verbirgt Deutschland zahlreiche charmante Kleinstädte und versteckte Orte, die mindestens genauso viel zu bieten haben – nur ohne die Touristenmassen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige dieser versteckten Perlen vor, die einen Besuch definitiv lohnen.
Quedlinburg: Eine Zeitreise ins Mittelalter
Die kleine Stadt Quedlinburg im Harz ist ein wahres Juwel mittelalterlicher Architektur und steht seit 1994 auf der UNESCO-Welterbeliste. Mit über 1.300 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten bietet die Altstadt ein einzigartiges Ensemble, das wie aus einem Märchenbuch wirkt.
Besonders beeindruckend ist der Blick vom Schlossberg mit der romanischen Stiftskirche St. Servatius über die roten Dächer der Stadt. In den verwinkelten Gassen mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen finden Sie zahlreiche gemütliche Cafés, traditionelle Restaurants und kleine Kunsthandwerksläden.
Quedlinburg ist besonders zur Weihnachtszeit einen Besuch wert, wenn der traditionelle Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz stattfindet und die Fachwerkkulisse festlich beleuchtet wird.
Monschau: Idylle in der Eifel
Im Nationalpark Eifel, nahe der belgischen Grenze, liegt das malerische Städtchen Monschau. Die historische Altstadt mit ihren gut erhaltenen Fachwerkhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert hat sich ihren mittelalterlichen Charme bewahrt.
Der Fluss Rur schlängelt sich durch das enge Tal, in dem Monschau liegt, und verleiht dem Ort eine besondere Atmosphäre. Ein Spaziergang entlang des Flussufers, vorbei an den historischen Tuchmacherhäusern und über die kleinen Brücken, ist wie eine Reise in die Vergangenheit.
Sehenswert sind die Burg Monschau, die über der Stadt thront, und das Rote Haus, ein prächtiges Tuchmacherhaus aus dem 18. Jahrhundert, das heute als Museum dient. Monschau ist auch bekannt für seine traditionelle Senfmühle, in der noch heute nach alten Rezepten Senf hergestellt wird.
Görlitz: Architektonische Vielfalt an der polnischen Grenze
Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands, liegt direkt an der Grenze zu Polen und ist ein wahres Schatzkästchen mit über 4.000 denkmalgeschützten Gebäuden aus verschiedenen Epochen – von Gotik über Renaissance bis Barock und Jugendstil.
Die Stadt ist so gut erhalten, dass sie regelmäßig als Kulisse für internationale Filmproduktionen dient. Filme wie "Grand Budapest Hotel", "Inglourious Basterds" und "Der Vorleser" wurden hier gedreht.
Ein besonderes Erlebnis ist der Spaziergang über die Altstadtbrücke nach Zgorzelec, dem polnischen Teil der Stadt. So können Sie an einem Tag zwei Länder erkunden und die unterschiedlichen Kulturen erleben.
Architekturliebhaber sollten den Untermarkt mit dem prächtigen Rathaus und den umliegenden Bürgerhäusern sowie die spätgotische Peterskirche besuchen. Auch der Schönhof, das älteste Renaissancebürgerhaus Deutschlands, und die Sonnenorgel in der Kirche St. Peter und Paul sind sehenswert.
Meersburg: Mittelalterlicher Charme am Bodensee
Am Nordufer des Bodensees liegt die kleine Stadt Meersburg mit ihrer imposanten mittelalterlichen Burg, die als älteste bewohnte Burg Deutschlands gilt. Die Stadt ist in eine Ober- und eine Unterstadt geteilt, die durch steile Treppen und Gassen miteinander verbunden sind.
Die Oberstadt wird von der Alten Burg und dem Neuen Schloss dominiert und bietet einen herrlichen Blick über den Bodensee bis zu den Schweizer Alpen. In der Unterstadt finden Sie direkt am Seeufer zahlreiche Cafés und Restaurants mit Terrassen, auf denen Sie die Aussicht genießen können.
Meersburg ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge zu anderen Sehenswürdigkeiten am Bodensee, wie der Blumeninsel Mainau oder der UNESCO-Welterbestätte Klosterinsel Reichenau.
Dinkelsbühl: Perfekt erhaltene mittelalterliche Stadt
An der Romantischen Straße, zwischen Rothenburg ob der Tauber und Nördlingen, liegt Dinkelsbühl – eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Deutschlands. Im Gegensatz zum bekannteren Rothenburg ist Dinkelsbühl jedoch deutlich weniger überlaufen und bietet eine authentischere Atmosphäre.
Die vollständig erhaltene Stadtmauer mit ihren 16 Türmen und vier Toren umschließt die Altstadt mit ihren farbenfrohen Fachwerkhäusern, gepflasterten Gassen und idyllischen Plätzen. Besonders beeindruckend ist der Marktplatz mit dem gotischen Münster St. Georg und dem Deutschen Haus, einem prächtigen Renaissancebau.
Ein Highlight ist die "Kinderzeche", ein historisches Heimatfest, das jedes Jahr im Juli stattfindet und an die Rettung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg erinnert.
Wernigerode: Bunte Fachwerkstadt im Harz
Wernigerode am Nordrand des Harzes wird oft als "bunte Stadt am Harz" bezeichnet – und das zu Recht. Die farbenfrohen Fachwerkhäuser in der Altstadt schaffen eine fröhliche Atmosphäre, die Besucher sofort in ihren Bann zieht.
Das Wahrzeichen der Stadt ist das märchenhafte Schloss Wernigerode, das auf einem Hügel über der Stadt thront und einen herrlichen Blick bietet. Sehenswert ist auch das "Schiefe Haus", ein Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert, das aufgrund einer Setzung stark geneigt ist und heute ein Museum beherbergt.
Wernigerode ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in den Harz, etwa für eine Fahrt mit der historischen Brockenbahn auf den höchsten Berg Norddeutschlands.
Weißenburg in Bayern: Römisches Erbe in Franken
Die ehemalige Reichsstadt Weißenburg in Mittelfranken bietet eine interessante Mischung aus römischer Geschichte und mittelalterlichem Flair. Die Stadt war einst ein wichtiger Außenposten des Römischen Reiches am Limes, was im Römermuseum mit dem beeindruckenden Schatzfund von Weißenburg eindrucksvoll dokumentiert wird.
Die Altstadt innerhalb der gut erhaltenen Stadtmauer beeindruckt mit ihren historischen Gebäuden wie dem Rathaus aus dem 14. Jahrhundert und dem gotischen Stadtpfarrkirche St. Andreas. Ein Spaziergang durch die engen Gassen führt an zahlreichen gut erhaltenen Fachwerkhäusern vorbei.
Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch der Wülzburg, einer der größten gut erhaltenen Festungsanlagen Deutschlands, die über der Stadt thront und einen weiten Blick über die Landschaft bietet.
Wetzlar: Goethes Stadt an der Lahn
Die mittelhessische Stadt Wetzlar an der Lahn ist eng mit Johann Wolfgang von Goethe verbunden, der hier 1772 als Praktikant am Reichskammergericht arbeitete und Inspiration für seinen Roman "Die Leiden des jungen Werther" fand.
Die historische Altstadt mit dem Domplatz und dem unvollendeten Dom, einem der ältesten Simultankirchen Deutschlands, lädt zum Bummeln ein. Sehenswert sind auch das Lottehaus, in dem Goethes unerfüllte Liebe Charlotte Buff lebte, und die alte Lahnbrücke mit dem Augenblick, dem schmalsten Haus der Stadt.
Wetzlar ist zudem die Geburtsstadt der Leica-Kamera und beherbergt das Leica-Museum, das die Geschichte der Fotografie auf beeindruckende Weise dokumentiert.
Stralsund: Hanseatische Pracht an der Ostsee
Die Hansestadt Stralsund an der Ostseeküste gehört seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe und beeindruckt mit ihrer imposanten Backsteinarchitektur. Die auf einer Insel gelegene Altstadt ist vollständig von Wasser umgeben und über Brücken mit dem Festland verbunden.
Ein Highlight ist der Alte Markt mit dem imposanten Rathaus aus dem 13. Jahrhundert und den prächtigen Giebelhäusern. Die drei mächtigen Backsteinkirchen St. Nikolai, St. Marien und St. Jakobi dominieren die Silhouette der Stadt.
Im Hafen liegt das Museumsschiff Gorch Fock I, ein ehemaliges Segelschulschiff der deutschen Marine. Ein Muss für jeden Besucher ist auch das Ozeaneum, ein modernes Meeresmuseum mit beeindruckenden Aquarien.
Stralsund ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge zur Insel Rügen mit ihren berühmten Kreidefelsen.
Tipps für Ihre Reise zu Deutschlands versteckten Perlen
- Reisezeit: Die besten Besuchszeiten sind das Frühjahr und der Herbst, wenn weniger Touristen unterwegs sind und Sie die historischen Städte in Ruhe erkunden können.
- Übernachtung: Viele der kleineren Städte bieten charmante Boutique-Hotels oder familiär geführte Pensionen in historischen Gebäuden – authentischer und oft günstiger als große Hotelketten.
- Verkehrsmittel: Die meisten dieser Städte sind gut mit der Bahn erreichbar. Vor Ort sind die historischen Zentren in der Regel fußläufig zu erkunden.
- Lokale Spezialitäten: Jede Region hat ihre eigenen kulinarischen Besonderheiten. Fragen Sie nach lokalen Spezialitäten und regionalen Produkten.
- Stadtführungen: Viele Städte bieten geführte Rundgänge an, die einen guten Überblick und Hintergrundinformationen bieten. Oft gibt es auch thematische Führungen, etwa zu historischen Ereignissen oder bekannten Persönlichkeiten.
Fazit
Deutschland hat weit mehr zu bieten als nur seine bekannten Großstädte und touristischen Hotspots. Die hier vorgestellten versteckten Perlen sind nur eine kleine Auswahl der vielen charmanten Kleinstädte, die darauf warten, entdeckt zu werden. Sie bieten authentische Erlebnisse, reiche Geschichte und Kultur sowie eine entspannte Atmosphäre – oft nur einen Katzensprung von den bekannten Touristenzielen entfernt.
Bei Ekzoticheskaya Grudinka haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unseren Kunden auch diese unbekannteren Facetten Deutschlands zu zeigen. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Reiseplanung, die auch diese versteckten Schätze einschließt und Ihnen ein authentisches Deutschlanderlebnis abseits der ausgetretenen Pfade ermöglicht.